Diese Woche war ich zum ersten Mal bei einer Wildkräuterwanderung und war total begeistert. Das Thema interessiert mich ja schon lange. Mit Wildkräutern das Immunsystem stärken und den Stoffwechsel in Schwung bringen - wer will das nicht!
Also ging es mit einer Kräuterführerin ab in die Natur zum Blättchen zupfen, probieren und vor allem Neues lernen. Gleich am Anfang lernten wir, das man bei allen Kräutern erst eine kleine Menge testen soll - um zu sehen "ob es zu einem passt". Manche reagieren z.B. mit Sodbrennen auf Pfefferminze, wogegen andere es besser vertragen.
Da man bei sich Kräuterführung im Normalfall auch nur drei Käuter gut einprägen kann, stelle ich in dieser Serie pro Post drei Wildkräuter vor.
1. Den Anfang macht die Wiesenkresse. Diese hat eine leicht antibiotische Wirkung (wie auch die normale Kresse) und kann einfach pur in den Salat oder z.B. auf Brot gegessen werden. Man kann sowohl die Blüten als auch die Blätter essen, beide haben einen scharfen, senfartigen Geschmack. Im Frühling ist die Kraft zuerst in den Blättern, dann in den Knospen und schließlich in den Blüten. Alle Kressen wirken zudem harndesinfizierend.
2. Dann gings weiter zur Wiesen-Schafgarbe - oder der "Augenbraue der Venus". Bevor man diese sammelt sollte man über den Boden des Standortes Bescheid wissen. Dieser sollte kalkhaltig sein, da die Pflanze ansonsten Cadmium einlagern kann. Die Bitterstoffe von der Schafgarbe regen die Gallensekretion an und lindert chronische Leberentzündungen. Äußerlich ist die Schafgarbe als alkoholische Tinktur gut bei Gelenkentzündungen und unreiner Haut zu verwenden. Die jungen Blätter (März - April) kann man dem Salat beigeben, später werden die Blätter bis September für Tee getrocknet (genau 7 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen). Auch die Blütenknospen kann man als würzige, herbe (muskatnussartige) Zutat in vielen Gerichten verwenden.
3. Den Abschluss dieses ersten Teils macht der Bärlauch. Vor allem auch aus aktuellem Anlass, da ich die erste Bärlauchernte schon hinter mir habe. Hinweis: Bärlauch ähnelt den gifitgen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen, deren Blätter jedoch nicht gestielt sind!
Der Grundgeschmack vom Bärlauch ist intensiv knoblauchartig und aromatisch. Bärlauch hilft aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften bei Magen- und Darmstörungen und ist ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Er regt überdies den Stoffwechsel an und wirkt allgemein blutreinigend und stärkend.
Also hab ich gleich mal ein Körbchen voll gesammelt und eine kräftige Bärlauchpaste gemixt, die ich nun nach Belieben in den verschiedensten Gerichten einsetzen kann:
Bärlauchpasten-Rezept:
200 g Bärlauchblätter (gewaschen und enstielt), 16 g Salz und 100 ml Sonnenblumenöl cremig gemixt, in einem Gläschen abgefüllt und mit Öl bedeckt. Sollte im Kühlschrank ca. 1 Jahr halten - kann man aber selbstverständlich auch einfrieren.
P.S: Im Teil 2 lernt ihr die Vogelwicke, das Labkraut und den Spitzwegerich kennen! :-)
Informationsquellen: Teilnahme am Kräuterseminar in Böttchheim am 23.3.16 und das Buch "Essbare Wildpflanzen" von Fleischhauer, Guthmann & Spiegelberger
http://selbermachen-macht-gluecklich.blogspot.com/2016/03/die-wildkrauter-des-fruhlings-nutzen.html